Individualisierte Strategien in der Lipidtherapie

 

Der Fettstoffwechsel ist hoch individuell. Dies sollte beim Management von Fettstoffwechselstörungen immer berücksichtigt werden. Neue Therapieprinzipien werden hier in Kürze vermutlich noch mehr Individualisierung geben – das Motto lautet also: individualisierte Strategien in der Lipidtherapie!

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Individualisierte Strategien in der Lipidtherapie

 

Es stehen uns aktuell eine Reihe von medikamentösen Möglichkeiten zur Senkung von den einzelnen Phänotypen der Dyslipidämie (zB LDL Cholesterin, Triglyceride und in Zukunft auch Lp(a)) zur Vefügung. Ziel ist es, die Lipidtherapie zunehmend zu individualisieren.

Der Fokus liegt weiterhin auf dem LDL Cholesterin als zentralem Risikofaktor und Therapieziel.

Es gilt einen individuellen Zielwert festzulegen und diesen mit einem Schema aus Lebensstilmaßnahmen und medikamentösen Therapiemaßnahmen (Statine, Ezetimib, Bempedoinsäure etc.) zu erreichen. 

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Symbolbild fuer einen Behandlungsraum mit Dr Kuehnel im Hintergrund Raum Braunwald

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Individualisierte Strategien in der Lipidtherapie

 

Bei Patienten mit einem sehr hohen kardiovaskulären Risiko sollte bereits initial mit einer Kombinationstherapie aus einem Statin und Ezetimib begonnen werden. Neue Therapiestrategien sind die small interfering RNA (siRNA) Inclisiran, welche sich durch ein relativ langes Dosierungsintervall (6 Monate) auszeichnet. Ebenso steht mit der Bempedoinsäure eine Substanz zur Verfügung, die zwar im selben Stoffwechselweg wie Statine wirkt, deren Aktivierung jedoch durch ein leberspezifisches Enzym erfolgt, das dem Skelettmuskel fehlt – spezifische unerwünschte Wirkungen treten damit nicht auf. Die kürzlich publizierte CLEAR-outcome-Studie bestätigte auch den prognostischen Nutzen einer solchen Therapie. 

Sonderfall Triglyceride

 

Bei erhöhten Triglyceriden bleibt die Ernährung vordergründig. Fibrate sind nicht geeignet, kardiovaskuläre Ereignisse zu reduzieren. Aktuell erst zeigte die PROMINENT-Studie (Substanz: PPAR alpha Agonist Pemafibrat): trotz Senkung der Triglyceride um etwa 26% konnte keine prognostische Relevanz erreicht werden. Die (häufig mit einer Triglyceriderhöhung) einhergehende Reduktion des HDL ist zwar prognostisch relevant, HDL stellt allerdings (noch) kein Therapieziel dar. Es bleibt hier als ein Ernährungsthema.

In klinischer Prüfung sind aktuell Substanzen zur Senkung des Lipoprotein (a), aktuell laufen Endpunktstudien mit Pelacarsen (HORIZON) und mit Olpasiran (OCEAN(a)), prinzipiell RNA Medikamente mit Absenkpotential von Lp(a) um etwa 80-95%.

 

Ausblick und Fazit

 

Im Fokus der individualisierten Lipidtherapie bleibt aktuell noch das LDL Cholesterin. Potentiell sehr vielversprechend wird die Senkung des Lipoprotein (a). 

Die kardiologische Präzisionsmedizin hat das Potential, auch gesundheitsökonomische Herausforderungen (hohe Kosten, Personalmangel) deutlich abzuschwächen. 

Es bleibt die Frage, wie dieses individualisierte Patientenmanagement flächendeckend durchführbar sein wird.  

Wir begleiten unsere PatientInnen auf Ihrem Weg zu mehr Vitalität und Gesundheit. Dabei sehen wir uns als Ärzte und Coaches für Präventivmedizin und dem Erhalt der Gesundheit. 

Herzlichst,


Dr. med. univ. Werner Kühnel MHBA
Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Sportmedizin und Allgemeinmedizin

+43 3463 32 575
kuehnel@pik-gesundheit.at