Lp(a), Triglyceride, ApoB: was sollen wir messen, was therapieren?

 

Welches kardiovaskuläre Risiko geht von Lipidpartikeln und Lipoproteinen aus? Was sollen wir messen, was therapieren?

 

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Lp(a), Triglyceride, Apo B: was sollen wir messen, was therapieren?

 

In der derzeit gültigen ESC Leitlinie (Anm. aus dem Jahr 2019) zum Management von Dyslipidämien wird die Messung des Lp(a) einmal im Leben eines Jeden empfohlen.

Das Bewusstsein hierfür ist gering und wird vermutlich in Zukunft mit den neuen Lp(a) senkenden Therapien steigen. Aktuell bleibt die Lipidapherese die einzig verfügbare Therapie zur Senkung des Lp(a) – diese ist Patienten mit einer progressiven Erkrankungen trotz leitliniengerechter LDL Senkung vorbehalten.

Symbolbild fuer einen Behandlungsraum mit Dr Kuehnel im Hintergrund Raum Braunwald
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Lp(a), Triglyceride, Apo B: was sollen wir messen, was therapieren?

 

Erhöhtes Lp(a) ohne manifeste Artherosklerose – wie geht man vor?

 

Wie ist es nun bei einer Lp(a) Erhöhung ohne manifeste kardiovaskuläre Erkrankung? Die AHA (American Heart Assoziation) hat bereits 2021 die Implementierung des Lp(a) in die individuelle Risikostratifizierung vorgeschlagen, da es einen streng linearen Zusammenhang zwischen der Höhe des Lp(a) und dem Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen gibt. Als Faustregel gilt: pro 50nmol/l Lp(a) steigt das CV Risiko um etwa 11%!

 

Erhöhtes Lp(a) ohne manifeste Artherosklerose – wie geht man vor?

 

Insgesamt rät man heute erwachsenen Patienten mit einem Lp(a) > 50mg/dl zu einer lipidmodifizierenden Therapie. Die Situation verkompliziert sich jedoch auch noch dadurch, das die Struktur des Lp(a) interindividuell variabel pathogen ist – hier darf man also noch auf einiges in Zukunft gespannt sein…

 

Lp(a), Triglyceride, Apo B: was sollen wir messen, was therapieren?

 

Erhöhte Triglyceride – wie geht man hier vor?

 

Mindestens ebenso wenig simpel ist es bei den Triglyceriden. Diese sind selbst nicht atherogen, sie fungieren jedoch als guter Parameter um die Last an Apo-B-haltigen Lipoproteinen festzustellen, welche wiederum mit einem deutlich erhöhten kardiovaskulärem Risiko einhergehen. 

Hierbei kann die NON-HDL-Konzentration (Gesamtcholesterin abzüglich HDL Cholesterin) errechnet werden, als Zielwert soll der LDL-Zielwert +30mg/dl nicht überschritten werden. 

In der Therapie hierbei stehen in erster Linie Lifestyle-Modifikationen (fettarme Kost, Verzicht auf Alkohol, Sport etc.) im Vordergrund. Eine medikamentöse Therapie bleibt Ausnahmefällen vorbehalten.

 

Lp(a), Triglyceride, Apo B: was sollen wir messen, was therapieren?

 

Fazit

 

Die Festlegung des individuellen kardiovaskulären Risikos ist bereits jetzt aufwändig und wird in Zukunft sicherlich noch komplexer aber auch deutlich exakter. Es werden bereits heuer neue Therapiemöglichkeiten hierzu vorgestellt. Man darf gespannt sein!

Wir begleiten unsere PatientInnen auf Ihrem Weg zu mehr Vitalität und Gesundheit. Dabei sehen wir uns als Ärzte und Coaches für Präventivmedizin und dem Erhalt der Gesundheit. 

Herzlichst,


Dr. med. univ. Werner Kühnel MHBA
Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Sportmedizin und Allgemeinmedizin

+43 3463 32 575
kuehnel@pik-gesundheit.at